…es sei denn miteinander
Lehrerzimmer, erste große Pause.
Kelly kommt zum Tisch, setzt sich und seufzt tief. „Manchmal zweifle ich echt am Verstand unserer Schüler.“
Herr Krüger sieht von seinem Hefter auf. „Was heißt denn hier bitte manchmal“?
Frau Crande runzelte ebenfalls die Stirn. „Was heißt denn hier bitte Verstand?“
Kelly schüttelt den Kopf. „Jedenfalls haben Sie mich heute gefragt, ob Frederik und ich verheiratet sind. Weil wir ja beide Tarsmus heißen.“
Herr Krüger legt den Stift beiseite. „Was hast du darauf geantwortet?“
„Na was wohl? Dass ich ganz gegenteilig seine junge, heiße Affäre wäre und wir bloß durch Zufall den gleichen Namen trügen.“
Frau Crande runzelt wieder die Stirn. „Und was haben sie darauf erwidert?“
„Dass wir wohl doch verheiratet sein müssten.“
Herr Krüger grinst. „Autsch, das war ja nicht gerade charmant.“
„Nicht besonders, nein. Ich frage mich nur, was mich verraten hat, das Jung oder das Heiß.“
Tja, was soll ich dazu noch sagen?
Es grüßt ganz lieb,
Frau Falke
P.S.: Ich glaube mich erinnern zu können, dass ich als Schülerin eine Frau Schmidt hatte, die nichts mit dem Herrn Schmidt zu tun hatte, der ebenfalls an der Schule unterrichtete. Aber das nur nebenbei.
Ich erinnere mich da an die Vorstellung von Frau Blümchen bei unserer ersten Stunde… „Ich bin Frau Blümchen und bin nicht mit Herrn Blüme verheiratet. Das wird immer wieder gefragt.“
– Dabei sieht man bei Blüme und Blümchen doch deutlich einen Namensunterschied, tsst. 😀
Bei Allerweltsnamen wie Schmidt, Meyer, Müller, Schulze etc. sollte das in den meisten Fällen klar sein, dass die nicht zueinander gehören 😀
Aber die Reaktionen von Frau Crande und Herrn Krüger auf die Aussage über die Schüler sind aber ja auch aufschlussreich 😉
Ziemlich fies, wie gelassen die beiden das hinnahmen, oder? Die arme Frau Tarsmus hat es gar nicht verdient, die könnte, wenn sie wollte, sicher die Affäre sein. 😉
Dass es manchmal schwierig ist, kenne ich von einem Freund. Der trägt den gleichen Namen wie eine Kollegin, die ihren Mann verloren hat, da ist das mit den Nachfragen immer sehr unangenehm für sie.
Die Affäre ihres eigenen Mannes? Hm, das stelle ich mir ein bisschen schwierig vor 😀
Und ohje, das ist wirklich eine blöde Sache in dem Fall, die Namensgleichheit…
Ich habe solche Namensgleichheiten bisher nur im lustigen Sinne erlebt, allerdings stand da eben auch keine solche Geschichte hinter…
Man weiß es halt nie. Und bei den beiden ist es ja zum Glück nur eine Ehe, die dahinter steht. 😉
Was heißt hier manchmal?
Was heißt hier Verstand?
ROFL, das ist echt ne coole Reaktion!
Und das auch noch so richtig trocken. Die zwei sind klasse…
„… eine Frau Schmidt hatte, die nichts mit dem Herrn Schmidt zu tun hatte…“ Vielleicht hatten sie sich getrennt? 😉
Dann bewundere ich den Kollegen nachträglich, dass er sich so ein junges Ding geschnappt hat. 😉
Aber spricht das nicht für eine Ehe, wenn die Eheleute auch gleichzeitig miteinander eine Affäre haben? Oh, ich hab schon beim Formulieren Schwierigkeiten, ein sicheres Indiz dafür, dass es Affären zwischen miteinander verheirateten Eheleuten nicht gibt?
Ja. Und auch ja. Schwierige Sache, nicht wahr?
Ihr seid wirklich die reinste Seifenoper 😉
Übrigens wollte ich dir noch so ganz nebenbei sagen, dass sich dein Blog von der Art zu schreiben (und natürlich auch inhaltlich) sehr gut liest. Und mir mittlerweile besser gefällt als Fräulein Krise und Frau Freitag. Vielleicht auch, weil ich Kollegiumsgeschichten spannender als Schülergeschichten finde.
Wir brauchen nur noch unsere eigene Titelmusik und einen guten Namen…
Danke für die lieben Worte, sie haben mich wirklich erfreut. Meine Art zu schreiben ist meine Art zu erzählen, ich strukturiere nichts, sondern schreibe einfach alles herunter. Dass es so viele Kollegiumsgeschichten sind, ist meinen Mitlehrern geschuldet. Die stellen einfach zu viel an. 😉
Pingback: Tarsmus(sens) | sovielzumthemaschule