Feueralarm

 

Um das mal von Anfang an festzuhalten: Frau Falke hat nichts gegen Probefeueralarm. Richtig eingesetzt findet sie ihn sogar sinnvoll und nützlich.

(In der Grundschule von nebenan war mal Probealarm mit so einer Rauchmaschine wie in der Disko, das war cool.)

Aber was ich an diesem Dienstag miterlebt habe, hat nicht mal mehr etwas mit dem üblich-vermurksten Alarmen zu tun.

Und es fing schon am Morgen völlig falsch an, als ein fehlgeleiteter Sicherheitsbeauftragte (Nichts gegen den Kollegen, der ist nett.) auf die fixe Idee kam eine Versammlung zu veranstalten, obwohl der Direktor das Kollegium extra unauffällig darüber informiert hatte, dass ein Probealarm stattfinden würde. Er sagte nicht wann, auch wenn es klar war, dass es in einer der letzteren Stunden passieren musste, und wir wussten nur zu genau warum.

Der Alarm kam dann eine Viertelstunde vor Ende der sechsten Stunde, ich schnappte mir das Klassenbuch, brachte die Schüler dazu die Fenster zu schließen, ließ sie sich aufstellen (ich liiiiiiebe Sextaner) und schaffte es sie ohne Verletzte zurücklassen zu müssen nach draußen zu manövrieren.

Draußen war es eiskalt, wie alle anderen Lehrer die unterrichten mussten hatte ich meine Jacke in der Garderobe und fror mir deshalb bei dem nieseligen Wetter gehörig was ab.

Ich blickte mich interessiert um, meldete die Vollständigkeit meiner Klasse, musterte die Kollegen, beobachtete die anderen Kinder, rief meine nörgelnden Schüler zur Ordnung (denen es auch zu kalt und nass war) und  wartete bis wir endlich wieder rein durften.

Bestandsliste nach dem Probealarm las sich dann wie folgt:

Ein Kollege war im Gebäude geblieben. Ganz schlecht.

Eine Referendarin hatte das Klassenbuch liegen lassen. Auch schlecht.

Eine Kollegin hatte den Aufstellplatz ihrer Klasse vergessen. Kann mal passieren.

Eine Schülerin war zurückgelaufen um ihr neues I-phone zu holen. Darf nicht passieren.

Ein weitere Kollege hat nicht daran gedacht die Vollständigkeit zu melden. Gab sicher Ärger.

Und die andere Kollegin hat den Alarm ihrer Klasse schon vorher angekündigt. Gab keinen Ärger, bleibt aber unverständlich.

Nun, wie es aussieht war unser Probefeueralarm doch gar nicht so schlecht, oder?

Es grüßt ganz lieb,

Frau Falke

P.S.: Wenn sich bei dieser Übung die Schüler ebenfalls alle erkältet haben (ich auf jeden Fall) können wir nächste Woche gleich den nächsten Alarm proben: Pandemiealarm.

Über Frau Falke

Eine Junglehrerin bloggt über ihren Schulalltag in Klassenräumen und Lehrerzimmern, die Eskapaden der Schülerschaft und die Erlebnisse mit dem einen oder anderen Kollegen.
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3 Antworten zu Feueralarm

  1. sunshinemuffin schreibt:

    Bei uns fiel dank Feueralarm einst ein Lateintest aus… Die Aufgabenblätter waren bereits verteilt, beinahe jeder hatte schon die Aufgaben zumindest überflogen und dann war’s doch Essig mit dem Test, dann war Feueralarm.
    Allerdings ziehe ich den (Probe-)Feueralarm ganz eindeutig einem Amokalarm(zwar war es Fehlalarm, aber dennoch. Und nach fünf Malen wird der auch nicht mehr ernst genommen – ganz schlecht!) vor.

    • Frau Falke schreibt:

      Oha, nein, da bin ich dankbar, dass bei uns nur Feueralarm geprobt wird. Ich glaube, wenn wir einen Amokalarm haben würden, der ein Fehlalarm ist, würde es ein mehr als nur großes Chaos geben. Vor allem, weil dann nicht nur eine Schule geräumt wird, sondern auch die Nachbarschulen. Und wenn eine Haupt- und Realschule, ein Gymnasium und eine Grundschule plötzlich solchem Terror ausgesetzt sind…
      Aber sicher, besser als tatsächlicher Alarm ist jener zur Probe allemal.

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